Dieser Reiseverlauf stellt den regulären Ablauf dar. Es sind Anpassungen aufgrund von Wetteränderungen oder sich verändernden Verhältnissen jederzeit und kurzfristig möglich.
1. Tag
Wir treffen uns mittags an der Seilbahn in Sulden. Nachdem wir die Ausrüstung überprüft haben, fahren wir mit der dieser hinauf und erblicken bereits das berühmte Ortler Dreigestirn.
Von der Bergstation beginnt unser Aufstieg über einen steilen, sich immer höher windenden Pfad hinauf auf die Eisseespitze (3230 m), unser erster Gipfel. Wir legen eine Rast ein und genießen den traumhaften Ausblick auf die umliegende Bergwelt des Ortlers. Dabei sehen wir schon unser Ziel für den morgigen Tag, den Cevedale (3769 m). Weiter führt uns unser Weg über Geröll und Schutt hinab zum Vadretta Lunga oder auch Langerferner genannt. Hier legen wir die Steigeisen an und machen uns an den letzten Anstieg zum heutigen Ziel, der Casatti Hütte.
Wir genießen das italienische Flair und besprechen die Tour für den nächsten Tag.
2. Tag
Früh morgens starten wir mit einem typisch italienischen Hüttenfrühstück. Es geht direkt hinaus auf den Gletscher und wir steigen gemütlich der Eisflanke des Cevedale entgegen. Der Tag erwacht und die Sonne geht über den Bergen auf, der Gletscher leuchtet im flachen orangen Licht der Sonne. Unser Weg führt uns zwischen Gletscherspalten und kurzen Aufschwüngen immer weiter hinauf bis an die abschließende Gipfelflanke. Nun steigen wir konzentriert die Flanke hinauf und erreichen den Schnee und Eisgrat des Cevedale (3769 m). Noch wenige Momente und wir haben den Gipfel erreicht. In aller Ruhe genießen wir den Moment und unser Blick schweift hinüber zur Königsspitze, einer wirklich königliche Pyramide aus Fels und Eis.
Wir steigen wieder ab und lassen die Casati Hütte links liegen und erreichen nach einem steilen Abstieg durch felsiges Gelände die gemütliche Pizzini Hütte (2708 m), unser Quartier für heute Nacht.
3. Tag
Heute steht eine Übergangsetappe über das Colle delle Pale Rosse hinauf zur Cima Miniera (3408 m) bis hinunter zur Quinto Alpinihütte (2878 m) auf dem Programm. Gemütlich starten wir diese Etappe, um unserem ersten Ziel näher zu kommen, dem Zebru (3735 m).
Auf der Quinto Alpinihütte angekommen, lassen wir den Tag gemütlich ausklingen und bereiten uns auf die anstehende Besteigung des Zebru vor.
4. Tag
Heute ist es soweit, der erste Gipfel des Ortler Dreigestirns steht an. Früh morgens starten wir im Schein unserer Stirnlampen dem Gipfel entgegen. Nach kurzer Zeit erreichen wir den Zebruferner, wir lassen den Ortlerpass links liegen und steigen der markanten Eisflanke des Monte Zebru entgehen. Elegant erreichen wir den rechten Gratanstieg. Wir erklettern den Grat in leichter Kletterei, dieser legt sich nun zurück und wir erreichen den Gipfel über einen idealen Firngrat. Der erste Gipfel ist geschafft. Nach einer kurzen Rast geht es den Aufstiegsweg zurück. Über den Zebrupass steigen wir wieder hinüber zur Pizzini Hütte. Dort angekommen, genießen wir den heutigen Tag und bereiten uns auf die Königsspitze (3859 m) vor.
5. Tag
Früh morgens geht es los in Richtung Königsspitze (3859 m). Wir steigen der Schlüsselstelle, einer steilen Firnrinne entgegen, sind die Verhältnisse gut, steht einem Gipfelerfolg nichts im Wege. Wir klettern im steilen Firn durch die Rinne und erreichen den steilen Gipfelhang. Der Königsspitze steigen wir immer weiter entgegen, bis wir schließlich ihre Spitze erreichen, der zweite Gipfel des Ortler Dreigestirns ist erreicht. Wir genießen das Panorama und das erhabene Gefühl, auf einem der schönsten 3000er der Alpen zu stehen.
Unser Abstieg führt uns entlang des Aufstiegweges. Nun müssen wir noch den Gegenanstieg zur Casati Hütte überwinden und hinüber zur Eisseespitze oder über die Suldenspitze steigen, um wieder ins Tal zu gelangen. Dort angekommen wechseln wir das Tal und fahren mit dem Längsteinlift hinauf und gehen weiter zur Hintergrathütte hinauf. Ein anstrengender Tag geht zu Ende.
6. Tag
Der Ortler (3905 m). Nach einem kurzen Frühstück steigen wir im Schein unserer Stirnlampen dem Hintergrat entgegen, über steile Schotterfelder erreichen wir mit dem ersten Licht des Tages den Grat. In schöner und anregender Kletterei steigen wir dem Gipfelkreuz des Ortlers immer weiter entgegen. Die zwei schweren Kletterstellen im IV. Grad überwinden wir wie im Flug und auf einmal stehen wir im ewigen Eis am Gipfelkreuz des Ortlers. Wir haben es geschafft. Der dritte und höchste Gipfel des Ortler Dreigestirns ist erreicht. Wir genießen diesen einmaligen Moment und alle Strapazen sind vergessen.
Wir steigen über den Normalweg ab. Vorbei an der Payer Hütte bis hinunter zur Tabaretta Hütte. Hier verbringen wir die letzte Nacht und lassen die Tour gemeinsam ausklingen. Was für eine Woche. Einfach unvorstellbar.
7. Tag
Gemeinsamer Abstieg zum Parkplatz. Verabschiedung und Heimreise.
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