Dieser Reiseverlauf stellt den regulären Ablauf dar. Es sind Anpassungen aufgrund von Wetteränderungen oder sich verändernden Verhältnissen jederzeit und kurzfristig möglich.
1. Tag
Aufstieg zur Boval Hütte (2494 m)
Wir treffen uns am frühen Nachmittag am Parkplatz der Diavolezza Bahn. Nach einem Materialcheck steigen wir in den Zug, der uns zu unserem Ausgangspunkt, der Bahnstation Morterartsch, bringt. Von hier steigen wir gemütlich den wunderschönen Wanderweg in ca. 2 Std. über 600 hm zur Hütte auf. Wir beziehen unser Quartier am Fuße des Piz Morteratsch und können unseren Aufstieg für den nächsten Tag bereits einsehen. Der Blick von der Hüttenterrasse über die Gletscherwelt der Bernina ist traumhaft. Wir besprechen gemeinsam die Tour für den nächsten Tag.
2. Tag:
Piz Morteratsch (3751 m) Überschreitung und Abstieg zur Tschierva Hütte (2583 m)
Frühmorgens, im Schein unserer Stirnlampen, steigen wir den steilen Hang des Piz Morteratsch hinauf. Der Schotter weicht immer mehr den Felsen und wir erreichen in leichter Kletterei die Bovalscharte. Nun steigen wir über den Gletscher und einer steilen Flanke hinauf zum abschließenden Rücken des Piz Morteratsch (3751 m). Dem Rücken folgend, erreichen wir mit genialer Aussicht den Gipfel. Was für ein Panorama.
Wir gehen ein Stück Richtung Bovalscharte zurück und wenden uns dann nach Westen und steigen über den Gletscher und Moränenschotter ab zur gemütlichen Tschierva Hütte.
Wir genießen die Aussicht und stoßen auf den ersten Gipfelerfolg an. Abendessen und Vorbereitung für den Piz Bernina (4049 m) mit seinem Biancograt, unserem Highlight dieser Tage.
3. Tag:
Endlich geht es los, nach einem kurzen Frühstück starten wir zu unserem Highlight dieser Tage, dem Piz Bernina, der östlichste 4000er der Alpen und zugleich der höchste Berg der Ostalpen. Wir wählen den berühmten und wunderschönen Biancograt als Anstieg. Ein majestätischer Berg verlangt nach einer majestätischen Route. Von der Hütte aus steigen wir im Dunkeln hinauf zur Prievlusascharte auf 3430 m. Kletterei bis zum III. Grad fordert uns, bevor wir die berühmt Gratschneide aus Schnee und Eis, die berühmten Himmelsleiter des Biancogrates, erreichen. Wir steigen auf der Gratschneide immer steiler werdend dem Himmel entgegen, bis hinauf zum Piz Bianco auf 3995 m. Nun geht es dem Felsgrat weiter entlang, wir seilen in die Berninascharte ab und überklettern einen Gratturm im III. Grad und seilen wieder ab. Nun steigen wir die letzten Felsen in ausgesetzter Kletterei auf den Gipfel. Wir sind oben, der höchste Punkt der Ostalpen ist erreicht. Was für ein genialer Moment nach all den Strapazen. Der Abstieg erfolgt über den Spallagrat hinunter zum Refugio Marco e Rosa (3609 m). Eine Felsstufe wird abkletternd bzw. abseilend überwunden, weiter geht es über Firn und Eis hinab zur Hütte. Müde, aber glücklich, sind wir an unserem heutigen Ziel angelangt. Wir stoßen auf unseren heutigen Gipfelerfolg an und ruhen uns aus. Abendessen und Besprechung für unsere letzten Tag.
4. Tag:
Piz Palü (3900 m) Überschreitung
Wieder starten wir früh am Morgen. Über die berühmte Bellavista Terrasse durch ein Gewirr aus Spalten geht es hinüber zum Westgipfel des Piz Palü, dem Piz Spinas, über dessen Grat erreichen wir den Westgipfel in leichter Kletterei. Weiter geht es über den Firngrate und Schneerücken hinüber zum Hauptgipfel. Die Aussicht ist atemberaubend. Wir genießen diesen besonderen und letzten Gipfelmoment unserer Hochtourentage in dieser einmaligen Alpenregion. Wir steigen weiter zum Ostfgipfel. Nun steigen wir über zum Teil steile Firnhänge und große Spalten hinab zur Diavolezza. Dort angekommen genießen wir auf der Sonnenterrasse den Ausblick auf den Piz Palü und die umliegende Bergwelt. Hier waren wir. Die Gedanken überwältigen uns und schaffen bleibende Erinnerungen. Mit der Bahn geht es gemütlich hinab zum Ausgangspunkt. Wir verabschieden uns von einer genialen Tour und treten die Heimreise an.
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